Mise, Mise - Autorenlesung von Camille Lavoix
Am letzten Tag vor den Faschingsferien bekamen die SchülerInnen der 9. und 10. Jahrgangsstufe (Realschule und Gymnasium) im Rahmen des Französischunterrichts Besuch von Camille Lavoix. Die Französin reiste lange für ihre Recherchearbeit als Journalistin durch die Welt und hat einen reichen Erfahrungsschatz, den sie gerne mit den SchülerInnen teilt. Zur Zeit promoviert sie an der Universität Würzburg und veröffentlichte nur wenige Tage vor ihrem Besuch ein Buch mit dem Namen Misé misé, in dem sie Legenden der ivorischen Bevölkerung gesammelt hat. Das Buch verbindet zwei Themenfelder, die für die Autorin eng zusammen gehören: Ökologie und Literatur. Mit ihrem Lebensgefährten Dr. Erik Frank, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie arbeitete Camille in einem Projekt an der Elfenbeinküste, welches eben jene Themenfelder verbindet. Nach einem kleinen Vortrag über ihre Arbeit und das Projekt im ivorischen Nationalpark Comoé, sowie dem Vorlesen einer Geschichte aus dem Buch war Camille offen für die Fragen der Schüler*innen, welche sich diese nach kurzer Schüchternheit zu stellen trauten. Auf Französisch versteht sich! Die SchülerInnen zeigten sich angetan von ihrem weitgereisten Besuch:
„Der Vortrag von Camille war inspirierend, machte neugierig auf Reisen und ferne Länder. In ihrer lockeren und beschreibenden Erzählweise vergaß man seine eigenen Ängste bzw. Bedenken in ein fernes unbekanntes Land zu reisen und dort für einige Zeit zu leben.“
und auch die Autorin freute sich über die Zeit mit den Schüler*innen:
„Mir gefiel es sehr, zu sehen, wie die Schüler gemeinsam in kleinen Gruppen Geschichten schrieben; gestalteten, lachten, austauschten. Besonders berührt hat mich auch, diese jungen Deutschen ihre Geschichte auf Französisch erzählen zu hören, beginnend mit Misé misé, was auf Koulango „Ich werde dir eine Geschichte erzählen“ bedeutet. Es ist wirklich außergewöhnlich, dass Sprachen und Geschichten dank dieser Art von Workshops sehr konkret reisen.“
Für den modernen Fremdsprachenunterricht ist es sehr wichtig, dass die Schüler*innen auch direkten Kontakt mit Menschen des anderen Sprachraumes bekommen; auf Autorenlesungen und fremdsprachige Theateraufführungen wird deshalb an der Florentini-Schule großer Wert gelegt. Das Buch „Mise Mise“ von Camille Lavoix wird mit fünf Exemplaren, die zusammen mit dem Honorar für die Autorenlesung vom Förderverein Netzwerk der Schule finanziert wurden, auch künftigen Schülergenerationen in der Schulbibliothek zur Verfügung stehen.
12. März 2022
Karl Kröger, Französischlehrer