Besuch der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Bericht einer Schülerin über den Besuch des ehemaligen Konzentrationslager:
Am 20. Juli 2023 besuchte meine Klasse das KZ in Flossenbürg. Dieses hielt in den Jahren von 1938 bis 1945 rund 100.000 Häftlinge fest. Circa 30.000 kamen dort ums Leben, bei der Ausbeutung der Granitvorkommen vor Ort. Aber auch die schlechten Lebensbedingungen dort brachten vielen den Tod, denn sie lebten auf kleinem Raum mit circa 500 bis 600 Leuten.In den Baracken, in denen sie lebten, waren im vordersten Drittel ein Badezimmer, in der Mitte ein kleiner Gemeinschaftsraum mit Tischen und Stühlen und im letzten Drittel war das Schlafzimmer mit vielen Stockbetten. Am Anfang waren sie so für 250 Häftlinge gedacht, danach lebten dort circa 600 Leute zusammen. Da sie sich meist zu viert ein Bett teilten und man keine Zeit für Hygiene fand, waren in solchen Baracken oft viele Krankheiten und Viren zu finden. Außerdem waren in diesen Häusern weder Heizungen noch Wärmedämmung eingebaut worden.Die Häftlinge arbeiteten von 6 bis 18 Uhr im Granitsteinbruch. Zum Essen gab es Wassersuppe mit Knollengemüse und Kartoffeln. Die Lebensmittel, die die Köche verwendeten, waren meist verrottet oder verschimmelt, also welche, die kein Mensch oder Tier mehr haben möchte.Der Verbrennungsofen war eigentlich für Müll oder Abfall gedacht und nicht für Lebewesen. Die Asche wurde in den Wald oder in den Fluss geworfen. Vorher wurden den Leichen noch Wertgegenstände abgenommen, wie zum Beispiel Goldzähne. Bis sie verbrannt wurden, wurden sie in einem Raum gesammelt.Unter den Häftlingen herrschte kein Vertrauen, da wenn einer floh, alle anderen mit bestraft wurden. So mussten sie sich aufstellen und warten bis die entflohenen Häftlinge wieder gefunden wurden. Dies konnte bis zu 48 Stunden dauern. Wenn die Flüchtigen gefunden wurden, wurden sie gehängt. Manchmal hat man auch einfach jeden Zehnten zur Strafe erschossen, obwohl man so gesehen gar nichts Falsches getan hatte. Die Häftlinge verpetzten sich lieber untereinander, anstatt noch unschuldig erschossen zu werden. Selbst als die Alliierten im Anmarsch waren, wurden die Flüchtlinge auf einem Marsch zum Nächsten KZ geschickt. Hierbei starben auch wieder viele, die die Strapazen des Marsches nicht durchhalten konnten.Flossenbürg war das Hauptlager von circa 80 Außenlagern drum herum, selbst in Würzburg stand ein Lager von Flossenbürg. Heute ist es eine Gedenkstätte und Erinnerung an die damalige Zeit mit Dauerausstellungen und Bildern.

25.07.2023
Silvana Koch