Bei einem Vortrag für die 9. und 11. Klassen zeigte Pfarrer Samir Esaid auf, wie eine dreifache Inklusion an seiner jordanischen Schule gelingt. Er berichtete, wie ihn vor gut 20Jahren die Not blinder Kinder und ihrer Familien dazu bewegte, eine private christliche Inklusionsschule zu gründen. Zusammen mit seiner Frau leitet er heute die Arab EpiscopalSchool in Irbid im Norden Jordaniens mit fast 300 Schülern. Er beschrieb, wie hier Kinder und Jugendliche vom Kindergarten bis zum Abitur unterrichtet und begleitet werden. Familien mit gesunden Kindern wurden gewonnen für die Idee der Inklusion. Spender wurden gewonnen, das Projekt zu unterstützen. Zahlreiche Bauvorhaben mussten gestemmt werden. Arme Familien müssen beim Schulgeld unterstützt werden, denn der Staat beteiligtsich bei einer privaten Schule nicht. Außerdem: Die Lehrer arbeiten nachfriedenspädagogischen Grundsätzen („peace education“) und tragen maßgeblich zur interreligiösen Bildung bei. Unsere Schülerinnen und Schüler hörten aufmerksam zu. Zum Beispiel wurde die Rede einer jungen Lehrerin eingespielt, die als Teenager das Augenlicht ganz verloren hat. Dank der Unterstützung in der Schule hat sie sich nicht aufgegeben. Heute kann sie blinde Kinder auf besonders einfühlsame Weise unterrichten. Pfarrer Esaids Schule ist viel Segen und auch viel Unterstützung zu wünschen.
14.06.2023
Pfarrerin A. Augustin